Das Potsdamer Fintech-Start-up Smacc will die Buchführung automatisieren. Rocket Internet, Cherry Ventures und andere investieren nun 3,5 Millionen Euro.
Smacc entwickelt eine Software, mit der kleine und mittlere Unternehmen ihre laufende Buchführung und ihre betrieblichen Finanzprozesse digitalisieren und automatisieren können. Die Kunden übermitteln ihre Belege an Smacc, dann werden sie maschinell ausgelesen, digitalisiert und kontiert. Der Automatisierungsgrad soll dank Selbstlern-Mechanismen kontinuierlich steigen. Die Software kann zudem an bestehende SAP- und Datev-Systeme angeschlossen werden.
Gegründet wurde das Fintech-Start-up 2015 von Ulrich Erxleben, Janosch Novak und Stefan Korsch in Potsdam. Nun hat das Start-up eine Serie-A-Finanzierung in Höhe von 3,5 Millionen Euro abgeschlossen. Das Geld kommt von Cherry Ventures, Rocket Internet, DvH Ventures, Grazia Equity sowie Business Angels.
„Der hohe Innovationsgrad der Software in Kombination mit der umfassenden Expertise des Gründerteams bringt Smacc aus unserer Sicht in eine hervorragende Ausgangsposition, um den Accounting-Markt durch Technologie nachhaltig zu verändern“, sagt Filip Dames, Gründungspartner von Cherry Ventures.
Disclaimer: DvH Ventures ist die Venture Capital Gesellschaft des gleichnamigen Verlegers Dieter von Holtzbrinck, in dessen Verlagsgruppe Handelsblatt auch die WirtschaftsWoche erscheint.
info 2000
Ein typischer deutscher Steuerberater erlöst ca. 80% seiner Umsätze durch Finanz- und Lohnbuchhaltung sowie darauf aufbauend Jahresabschlußerstellung und Steuerdeklaration.
Wenn es zukünftig gelingt – auch mit entsprechenden Änderungen im Steuer- und Handelsrecht – all´ dies im wesentlichen zu automatisieren, wird ein großes Sterben der kleinen Steuerbüros einsetzen.
Ggf. wird noch eine Hotline zur Unterstützung bei technischen oder rechtlichen Problemen benötigt.
Da die Preisfindung bisher wie bei freien Berufen üblich über eine Gebührenordnung stattfindet, ist ein entsprechendes Einsparpotential für den Nutzer bzw. Gewinnpotential für den Anbieter vorhanden.
Reinhard Witt
Mal abgesehen, dass es so etwas schon gibt, zumindest ausserhalb Deutschlands, halte ich die Preise gerade für Kleinunternehmen für viel zu überhöht.