Rocket Internet verabschiedet sich mit einem weiteren Start-up aus Deutschland: Eatfirst zieht sich aus Berlin zurück. Genau wie schon Bonativo will man sich nun auf London konzentrieren.
Die deutsche Webseite ist schon nicht mehr erreichbar: Wer auf www.eatfirst.de geht, kommt stattdessen auf die Plattform des Premiumlieferservices Foodora. Eatfirst, der Berliner Lieferservice, der frisch zubereitetes Essen anbietet, scheitert damit zum zweiten Mal binnen nur weniger Monate. Das Unternehmen hatte im Juli 2015 eine Pause angekündigt, das Start-up wollte sein Geschäftsmodell anpassen. Im November startete es erneut – offenbar ohne Erfolg.
Auf seiner englischen Webseite verkündet Eatfirst: „Leider werden wir Berlin nicht weiter beliefern. Es war uns eine Ehre, dir dein Essen liefern zu dürfen.“ Offiziell heißt es, die Nachfrage in London habe sich so positiv entwickelt, dass man sich vorerst auf den britischen Markt fokussiere.
Relaunch ohne Wirkung
Das Start-up zählt zu den Schützlingen des Berliner Inkubators Rocket Internet. Es fing 2014 in London an und versprach eine gesunde Alternative zu anderen Lieferdiensten: Nutzer konnten sich mittags in einem bestimmten Zeitraum zwischen zwei Gerichten von Spitzenköchen entscheiden und sollten das Essen binnen 15 Minuten erhalten. Beim Neustart im November hatte Eatfirst die Geschäftszeiten auf den Abend verlegt, die Nutzer sollten nun zwischen mehreren Gerichten wählen können. Nun zieht sich das Start-up zum zweiten Mal zurück, dieses Mal wohl endgültig.
Mit Eatfirst verabschiedet sich ein weiteres Essens-Start-up von Rocket Internet vom deutschen Markt. Im vergangenen Jahr mussten sich bereits die Einkäufer von Shopwings aus der Bundesrepublik zurückziehen – trotz erster Kooperation mit einem Supermarkt. Für den Inkubator sind die Pleiten ärgerlich, legte er doch im vergangenen Jahr seinen Fokus auf Lebensmittellieferdienste. Mit den ersten Konzepten ist er nun gescheitert.