Die Cloudsoftware des Fintechs hilft Unternehmen, die Zahlungsmoral von Kunden zu verbessern. Die Münchener haben nun eine Finanzierungsrunde abgeschlossen.
Wenn Rechnungen bei Kunden unbearbeitet liegen bleiben, bedeutet das für Unternehmen einen hohen Verwaltungsaufwand: Mahnungen wollen geschrieben werden, im Extremfall muss ein Inkasso-Unternehmen beauftragt werden. Die Buchhaltung kleiner Firmen kann damit schnell überfordert sein. Abhilfe verspricht Bilendo. Das Start-up hat eine Cloud-Software entwickelt, die das sogenannte Forderungsmanagement automatisiert. Nun haben die Münchener bei Investoren mehrere Millionen Euro eingeworben.
Federführend bei der Finanzierungsrunde war die Commerzbank-Tochter main incubator, die das Fintech bereits seit einem Jahr unterstützt. Beteiligt sind außerdem Bayern Kapital, der Berliner Frühphaseninvestor Motu Ventures, FRT Ventures und mehrere Business Angels. „Nutzen und Potenzial sind enorm“, sagt Julian Bürklein, Investment Manager bei main incubator, über Bilendo. „Zeitliche, finanzielle und personelle Ressourcen werden geschont und können gewinnbringend im Kerngeschäft eingesetzt werden.“
Unternehmen zahlen zwischen 29 und 249 Euro
Bilendo hat nach eigenen Angaben mehrere Hundert Kunden. Das frische Kapital soll genutzt werden, um das Wachstum voranzutreiben. Dazu soll auch das Team vergrößert werden. Das Start-up hat angekündigt, unter anderem Kreditversicherungen in die Software zu integrieren. Künftig sollen außerdem weitere Sprachen unterstützt werden.
Das Fintech wirbt damit, dass die Software auch dazu beiträgt, die Zahlungsmoral der Kunden zu verbessern. „Mit jeder Woche Nutzung von Bilendo reduziert sich die durchschnittliche Zeit zur Zahlung um 3,2 Tage pro Woche, und zwar in den ersten vier Wochen der Nutzung“, sagt Geschäftsführer Florian Kappert. Er hat das Unternehmen im April 2015 zusammen mit Markus Haggenmiller und Jakob Beyer gegründet.
Die Cloud-Software kostet je nach Rechnungsvolumen 29 bis 249 Euro monatlich. Sie lässt sich mit verschiedenen Systemen verknüpfen. Unterstützt werden Programme für die Ressourcenplanung im Unternehmen (ERP) sowie die Onlinespeicher Dropbox und Google Drive. Auf dem Markt für Forderungsmanagement ist auch CollectAI aktiv. Das Hamburger Start-up setzt auf eine Ansprache über verschiedene Kanäle: Zahlungserinnerungen lassen sich über die Plattform etwa auch per Messenger verschicken.
Heiko Walter
Jeder Unternehmer sollte seine Zahlen kenn, auch die der überfälligen Forderungen. Wir empfehlen unseren Mandanten, immer ihre Kunden im BtoB Bereich neben der Mahnung auch persöhnlich anzusprechen. Unsere Erfahrung, die “Wiederholungstäter” werden weniger. Gespannt bin ich auf die Schnittstelle zu den Kreditversicherern. Wenn die vertraglichen Obligenheiten der Versicherung erfüllt werden, wäre dies für mich als Kreditversicherungsmakler durchaus ein interessantes Produkt.
KOS
Die Idee für solch ein Start-up ist auf jeden Fall interessant. Gerade als kleines Unternehmen oder Selbstständiger hat man ja öfters Probleme mit Kunden, die manchmal sogar schlichtweg vergessen zu zahlen. Und niemals läuft jemanden gern hinterher – vom Ärgernis ganz zu schweigen. Auch die Kosten scheinen hier in einem angemessenen Bereich zu sein, sodass eben nicht nur große Unternehmen davon profitieren können, sondern sogar schon kleine mit wenig Kosten ihre Zeit dem eigentlichen Kerngeschäft zuwenden können, anstatt eben immer denselben hinterherlaufen zu müssen.
Definitiv ein Start-up, das man weiterhin im Auge behalten sollte, da hier ein Mehrwert zu erkennen ist.
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VAIDOO
Ein befreundeter Anwalt nutzt diese Software jetzt seit mehr als einem Jahr und hat mir diese kürzlich empfohlen. Wir möchten Sie ab Anfang Februar testen und ggfs. dann ebenfalls weiter nutzen. Die positive Resonanz zur Software ist erstaunlich gut. Ich bin selbst sehr gespannt ob sie auch uns überzeugen kann.
Richard Lorenz
Wir sind aktuell ebenfalls in der Überlegung die Software einzusetzen. Für uns ist insbesondere die Schnittstelle für die Nutzung von Dropbox sowie Google Drive interessant da wir hiermit täglich arbeiten. Gerne hinterlasse ich ein Feedback sobald die Software bei uns zum Einsatz kommt.