„Projektentwickler müssen immer auch eigenes Kapital in ihre Projekte mitbringen. Dafür haben sie gerne Partner am Bord und in unserem Fall ist es dann die Crowd, die mit ins Boot steigt“, beschreibt es Exporo-Gründer Maronde.
Auch ein bisschen Immobilien
Neben den neuen Immo-Crowdinvesting-Plattformen mischen bereits aktive Crowdinvesting-Plattformen ebenfalls auf dem Immobilienmarkt mit, haben aber einen anderen Weg gewählt als der Seedmatch-Gründer Sauer. Statt eine eigene Plattform dafür zu gründen, nahmen sie die Immobilienfinanzierung in ihr bisheriges Angebot auf und begrenzen sich nicht etwa auf Projektentwicklungen, sondern entscheiden für jedes einzelne Projekt, ob es bei ihnen Crowdinvesting-tauglich ist.
So etwa die Crowdinvesting-Plattform Companisto, die im Sommer 2014 mit der Weissenhaus-Kampagne für das gleichnamige Luxus-Resort für Schlagzeilen sorgte. Denn Weissenhaus war ein Glanzprojekt: 1679 Investoren gaben insgesamt die Rekordsumme von 7,5 Millionen Euro – bei einer Mindestverzinsung von vier Prozent. „Mit der Finanzierung des Resorts wollten wir eine neue Anlageklasse eröffnen und interessierten Investoren die Möglichkeit geben, ihr Portfolio zu diversifizieren”, sagte Tamo Zwinge, Geschäftsführer von Companisto. „Es reizt mich schon immer, neue Wege zu gehen und die Bestätigung die wir für dieses Projekt erhalten haben, war grandios”, sagt Weissenhaus-Initiator Jan Henric Buettner rückblickend. „Für mich persönlich als VC-Unternehmer ging es dabei weniger darum, Geld einzusammeln, sondern ein Leuchtturm-Projekt zu realisieren, das zeigt, was mit neuen Wegen in der Finanzierung auch in Europa machbar ist. Vermutlich nicht mein letztes Projekt dieser Art.”
Ähnlich sieht es bei Fundernation aus: Das Start-up, das Crowdinvesting für IT, Nachhaltigkeit, Raumfahrttechnologie und eben auch Immobilien anbietet, entstand aus einem Venture Capital Team. Das erste Immobilienprojekt, die SpreeSide Residenz in Berlin ging im November 2014 online und wurde im Februar finanziert. Bei ihnen liegt die Mindestinvestition bei 100 Euro. Kleinanlegern wird eine 5-Prozent-Verzinsung versprochen. Die Laufzeiten der Darlehen liegen in der Regel bei fünf Jahren – können aber variieren.
Renate Hausmann
Es gibt seit Kurzem auch einen Anbieter aus Österreich, der auch deutsche Immobilien-Projekte und Anleger nimmt: https://www.homerocket.com/
Klaus Wenderoth
Grundsätzlich ist eine Demokratisierung bei Immobilien-Investitionen zu begrüßen. Und Beteiligungen von mindestens 500 machen dies dann auch tatsächlich möglich. Diese Form der Finanzierung müsste doch auch insbesondere für viele Städte und Gemeinden höchst interessant sein. Der Zuspruch und die Beteiligung der Bürger dürfte auch nicht lange ausbleiben, da es sich dann doch um entsprechende Projekte mit einem regionalen Bezug handeln wird. Und bei den chronischen leeren Kassen der Kommunen …
Thomas
Es ist schon erstaunlich zu sehen, was Crowdfunding mittlerweile auch hier bei uns für eine Entwicklung durchmacht. Da kann man sehr gespannt sein, wie das ganze in Zukunft noch weiter geht.
Pingback: Rocket-Schützling: Nestpick sammelt siebenstellige Summe ein - WiWo Gründer
Christian
@Thomas: Da kann ich Ihnen nur Recht geben! Ich habe neulich sogar ein Portal gefunden, wo speziell Crowdfunding für den Mittelstand angeboten wird. Das ist sicher für viele Unternehmen und natürlich auch Anleger eine tolle Sache. War bei http://www.unternehmerich.de. Viel Erfolg an alle!