An Wearables für die Kleidung wird kräftig geforscht – und es könnte eine der bedeutsamsten Schnittstellen zwischen Mode- und Start-up-Branche werden.

Von Kirstin MacLeod

Wenn Lisa Lang ihren selbst designten Schmuck am Hals trägt, dann blinkt und leuchtet es. Denn die Unternehmerin vertreibt keine klassischen Goldketten, sondern Schmuck, der durch kleine LED-Leuchten auffällt. Das Besondere: Mit ihren Stücken verbindet Lang Technik und Mode. „Ich möchte Licht tragbar machen,“ sagt die Jungdesignerin. Dafür integriert sie nicht nur kleine Lämpchen in Ketten, sie stellt unter dem Namen Elektrocouture auch leuchtende Schals, die sogenannte Elektrolumineszenz-Folie enthalten, oder Jackenkragen, die von eigens entwickelten kleinen Batterien betreiben werden, her.

Lang ist mit ihrem Start-up ein Pionier eines stetig wachsenden Trends, der die Mode- und Star-tup-Branche zusammenbringt: Sogenannte „Wearables“, also „tragbare Technologie“, revolutionieren bereits seit ein paar Jahren die vormals starren Regeln der Modeindustrie. Sie vereinen technische Funktionen in gewöhnlich modisch anmutenden Kleidungsstücken. Dazu zählen neben Accessoires und Jacken wie denen von Lisa Lang auch Uhren oder Armbänder.

Die genaue Abgrenzung ist aber schwierig. Denn mit den Smartwatches von Apple und Co. sind Produkte auf den Markt gekommen, die sich in ihren Funktionen mit Wearables überschneiden. Aus diesem Grund werde der Markt zunächst weiter sinken, prognostiziert das Research-Institut Gartner: Demnach wurden 2014 rund 70 Millionen Wearables verkauft wurden, das wären drei Millionen weniger als 2013. Erst 2016 wird der Markt nach Angaben des Instituts wieder wachsen – gerade, weil Fitnesstracker wie smarte Armbänder der Prognose nach stark zulegen werden.

Großer technischer Aufwand

Wer Wearables herstellt, steht vor einer Herausforderung. Katharina Bredies, die am Design Research Lab der Universität der Künste (UDK) in Berlin zum Thema elektronischer Textilien forscht, bestätigt, dass besonders textile Wearables nicht einfach zu konstruieren sind: „Was wir tagtäglich unseren Hemden und Hosen zumuten, daran geht ein elektronisches Bauteil schnell kaputt. So ein ordinärer 30-Grad-Waschgang stellt die Materialtechnik vor einige Herausforderungen.“