Das Düsseldorfer Küchenutensilien-Start-up kooperiert mit dem Fernsehkoch. Eine frische Finanzierungsrunde hilft nach einem Strategieschwenk weiter.

Töpfe und Bratpfannen aus Edelstahl, ein Schneidebrett aus Akazienholz: Eine ganze Reihe neuer Produkte bringt das Düsseldorfer Start-up Springlane in der kommenden Woche in seinen Webshop. Das Besondere: Die Produkte sind in Kooperation mit dem aus Fernsehsendungen bekannten Koch Tim Mälzer entstanden. „Kochen ist Handwerk und die Basis dafür ist das passende Küchenwerkzeug“, lässt sich Mälzer in einer aktuellen Pressemitteilung zitieren.

Für Springlane ist die Zusammenarbeit ein weiterer Abschnitt auf den neuen Weg, den die Düsseldorfer erst Anfang 2018 eingeschlagen hatten. Zuvor hatte das 2012 gegründete Unternehmen als Shop für Koch- und Grillprodukte agiert. Mehr als 20.000 Produkte konnten über Springlane bestellt werden. Für die E-Commerce-Expansion hatte das Start-up mehrere Millionen Euro von Investoren erhalten.

Eigenmarken statt E-Commerce-Plattform

Dann sortierte das Team aus – und setzt seitdem nur noch auf eigene Produkte, die unter eigenen Markennamen vertrieben werden. Eine „logische Weiterentwicklung des Geschäftsmodells“ nennt Gründer Marius Fritzsche den Schritt heute. Zusatzerlöse liefert eine eigene Agentur, die Lebensmittelhersteller mit Food-Influencern zusammenbringt.

Nach eigenen Angaben seien bereits vier Monate nach dem Strategieschwenk die vorherigen Umsätze erreicht worden. Seit April dieses Jahres will das Start-up schwarze Zahlen schreiben. Über Online-Shops in acht europäischen Ländern verkauft Springlane seine Produkte. „Heute machen wir mit 100 Produkten mehr Umsatz als früher mit 20.000“, sagt Fritzsche.

Zehn Millionen für das neue Modell

Der Schritt erhöhte die Marge, aber auch die Komplexität.Und im Zuge der Umstellung sank die Mitarbeiterzahl von 90 auf 50, wie Fritzsche dem Handelsblatt berichtete. Mittlerweile sei das Team aber wieder auf 90 Angestellte angewachsen.

Neue Investoren glauben ebenfalls an das neue Modell: Vor zwei Wochen vermeldete Springlane, zehn Millionen Euro Wachstumskapital eingesammelt zu haben. Das Geld stammt zum einen von der S-UBG-Gruppe, die in zahlreiche deutsche Technologiefirmen investiert ist. Zum anderen beteiligte sich die Apeiron Investment Group, hinter der der deutsche Seriengründer Christian Angermayer steht. Man wolle die Kapitalspitze dazu nutzen, um neue Geschäftsfelder auszubauen – „und Innovation vorantreiben“, so Gründer Fritzsche.