Die Idee stammt aus der Google-Welt – gegründet wurde Perdoo in Berlin. Im Interview berichtet Mitgründer Henrik-Jan van der Pol, wie sein Start-up jetzt die USA erobern will.
Drei Buchstaben für mehr Ordnung im Unternehmen: Das Berliner Start-up Perdoo baut eine Softwarelösung, mit der sich die sogenannte OKR-Methode leicht umsetzen lässt. Dahinter steckt das Sortieren und Abhaken von „Objectives and Key Results“, also fass- und messbaren Kennzahlen und Fortschritten einer Firma. Populär wurde das Prinzip durch Google. Jetzt will Perdoo den amerikanischen Markt gezielt ins Visier nehmen. Im Interview spricht Mitgründer Henrik-Jan van der Pol über den Weg des 2014 gegründeten Software-Start-ups – und die Unterschiede zwischen Geschäft auf beiden Seiten des Atlantiks.
Ihr sitzt mit 15 Mitarbeitern in Berlin – wie global ist das Geschäft denn bislang?
Vom Start weg war unsere Software sehr international ausgelegt. Heute haben wir Kunden in 60Ländern, die Mehrheit davon in den USA und Europa. Aktuell kommen etwa dreißig Prozent der Umsätze von Kunden aus den USA.
Wäre ein Start im Silicon Valley da nicht viel logischer gewesen?
Berlin ist ein großartiger Platz, um eine Firma zu starten – insbesondere, weil die Kosten in San Francisco so unglaublich hoch sind. Wenn man eine Million Euro in Berlin einsammelt, muss man drei Millionen Dollar in San Francisco einsammeln, um mit dem Geld dasselbe erreichen zu können.
Der Standort Berlin ist also auch für die Zukunft der richtige?
Auch in absehbarer Zukunft wird der Großteil unserer Entwickler in Berlin sitzen. Aber wir wollen jetzt auch eine Abteilung für Sales und Kundenbetreuung in den USA aufbauen.
Warum dieser Aufwand? Bislang scheint es doch auch zu funktionieren.
Wir haben gemerkt, dass wir einen Kundenservice in der passenden Zeitzone anbieten müssen. Für einige potenzielle Kunden ist das eine absolute Standard-Bedingung, dass man so eine Unterstützung erwarten darf.
Wie sehen die nächsten Schritte da konkret aus?
Ich werde selbst für drei bis sechs Monate rübergehen, um ein Team dort aufzubauen. Wir sind in das neue Programm des German Accelerator Tech aufgenommen worden. Das ist der erste ernsthafte Versuch, unsere Bemühungen in den USA zu skalieren.
Nächste Seite: Wie sich das Geschäft in den USA unterscheidet