Die Erfinderinnen des Algen-Getränks Helga baten um Einstiegshilfe für den deutschen Markt. Der Geschmack überzeugte nicht alle Löwen – am Ende aber dümmelte es.
Mit einem ausgefallenen kulinarischen Mitbringsel wagten sich Anneliese Schmidinger, Renate Steger und Ute Petritsch in die gestern ausgestrahlte Folge von „Die Höhle der Löwen“. Mit Helga, einem veganen Low-Carb-Erfrischungsgetränk auf Basis der Chlorella-Alge, sind die Gründerinnen bereits in ihrer Heimat Österreich erfolgreich – und wollen nun den deutschen Markt erobern.
Für 15 Prozent der Firmenanteile wollten die drei Gründerinnen 375.000 Euro einwerben – und spalteten beim Geschmackstest die Jury: Während Dagmar Wöhrl sichtlich kein Fan der Brause war, sprang Judith Williams gleich auf die Aspekte „body empowerment und healthy living“ an.
Investieren wollten allerdings beide nicht. Auch Frank Thelen zeigte sich skeptisch: Sehr einfach kopierbar lautete sein Urteil. Dass die drei Gründerinnen am Ende dennoch mit der von Ihnen geforderten Summe zurück nach Hause fahren konnten, lag schließlich an Ralf Dümmel. Er sehe großes Potential, den Umsatz vom gesamten vergangenen Jahr könne Helga mit ihm zusammen in einer Woche machen. „Wir starten den Turbo und machen das Ding groß“, versprach der Serien-Investor.
Im Interview erzählt Co-Gründerin Anneliese Schmidinger was sie an Algen so begeistert und welche Veränderung das Team von Ralf Dümmel an Helga vorgenommen hat, um es auf den deutschen Markt zu bringen.
Frau Schmidinger, herzlichen Glückwunsch zum Investment. Gibt es neben dem lachenden auch ein weinendes Auge, weil Ihnen Herr Dümmel acht Prozent mehr als ursprünglich geplant abgerungen hat?
Ganz und gar nicht. Wir hatten vorher unsere Schmerzgrenze genau abgesteckt und wussten, wie weit wir den Löwen entgegenkommen wollten. Außerdem kennen wir drei uns so genau, dass ein kurzer Blick ausreichte und es war klar: Das machen wir. So konnten wir uns auch das obligatorische Rausgehen und Beraten sparen, obwohl das dem Ganzen natürlich mehr Dramatik verliehen hätte.
War Ralf Dümmel ihr favorisierter Löwe?
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass wir uns als Österreicherinnen zunächst gar nicht mit den Löwen auskannten. Als klar war, dass wir in der Höhle der Löwen pitchen würden, haben wir uns aber natürlich in Vorbereitung darauf alte Folgen angesehen.
Danach konnten wir sagen, dass wir uns über die Beteiligung jedes Löwen gefreut hätten. Judith Williams fanden wir spannend, weil sie sich mit Gesundheitsthemen auskennt, Frank Thelen hätte uns sicherlich in Sachen Online-Verkauf sehr stark unterstützen können und Ralf Dümmel hat ein tolles Vertriebsnetzwerk, von dem wir tatsächlich seit unserem Deal schon sehr profitieren. Sein Team unterstützt uns sehr, aber immer auf Augenhöhe.
Welche Tipps haben Sie denn für den Einstieg in den deutschen Markt erhalten?
Zunächst einmal haben wir gelernt, dass wir, um in Deutschland erfolgreich sein zu können, die Verpackung ändern müssen. In Österreich setzt man auf Glasflaschen, in Deutschland ist die PET-Variante populärer. Der Inhalt dagegen bleibt natürlich gleich.
Die Löwen waren ja nicht alle überzeugt von Ihrem Algen-Drink…
Wir sind es gewohnt, mit Skepsis umzugehen. In unserer Gründungsphase gab es zum Beispiel häufig Stimmen, die sagten, dass wir uns dringend einen anderen Namen zulegen sollten, um erfolgreich zu sein. „Helga“ steht ja für „healthy algae“, viele fanden den Namen aber zu altbacken, zu wenig modern. Wir bestanden trotzdem darauf, weil er einen tollen Wiedererkennungswert hat. Wenn ich am Telefon sage, dass ich wegen Helga anrufe, wissen sofort alle Bescheid.