Junge Unternehmer wollen dazu beitragen, den Planeten zu retten. Während die einen auf umweltfreundlichen Verkehr setzen, bauen die anderen auf den Gemeinsinn.
Von Susanne Schwarz
Blacksquared hat eine Mission: Das Potsdamer Start-up will Großstädter vom kohlendioxidarmen Verkehr überzeugen. Dafür hat das Unternehmen die „CO2 Fit App“ entwickelt. Sie misst die zurückgelegte Strecke und errechnet die CO2-Einsparung von Fahrrad, Bus und Bahn im Vergleich zu einer Autofahrt. Wer sich klimafreundlicher als mit dem Pkw bewegt, sammelt Bonuspunkte – und kann in einem Ranking nachvollziehen, wie er im Vergleich zu anderen abschneidet.
Blacksquared liegt mit seinem klimafreundlichen Ansatz im Trend. Nach den Ergebnissen des aktuellen Green Economy Gründungsmonitors des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit wurden von 2006 bis 2013 rund 170.000 Unternehmen in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz gegründet. Sie beschäftigen insgesamt mehr als eine Million Mitarbeiter. „Grüne Start-ups sind ein wesentlicher Faktor bei der Erneuerung und Transformation der Wirtschaft hin zu einer Green Economy“, sagt Ralf Weiß, Gründungsforscher am Borderstep Institut. Insgesamt leisten rund 14 Prozent aller Gründungen in Deutschland mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zu einer umwelt- und klimaschonenden Wirtschaft.
Ob die „CO2 Fit App“ von Blacksquared tatsächlich die Welt retten wird, ist fraglich. Wie viel CO2 die Nutzer durch die App tatsächlich sparen, weiß niemand – denn das Programm errechnet ja nur theoretische Werte. So genau will Blacksquared-Chef Markus Schulz es aber nicht nehmen. „Wir wollen die Motivation zum Klimaschutz spielerisch fördern“, sagt er. „Es geht einfach darum, klimafreundliches Verhalten zu belohnen und Bewusstsein zu schaffen.“ Die Anwendung ist für den Nutzer gratis. Das Team verdient sein Geld damit, dass Unternehmen sich das Programm für ihre Mitarbeiter maßschneidern lassen.
Die Innovateure
Andere Start-ups konzentrieren sich auf technologische Innovationen. Ein junges Unternehmen aus dem Allgäu mit dem schlichten Namen „Sonnen“ will gleich zwei Herausforderungen der klimafreundlichen Umwandlung des Energiesektors in Angriff nehmen.
Das Start-up stellt intelligente Stromspeicher her, in Form von Lithium-Batterien für Haushalte mit eigener Solaranlage. Deren Problem: Die Solarzellen produzieren den meisten Strom um die Mittagszeit, wenn zwar die Sonne scheint – aber niemand zu Hause ist. Der Strom wird dann ins Netz eingespeist, die Solaranlagen-Besitzer nutzen die selbst hergestellte Energie kaum.