60 Prozent mehr Bewerbungen kann der vom Land geförderte Preis vermelden. Während sich die Gewinner freuen, hat die Politik noch größere Pläne.
Einer von 153 Bewerbern: Das Düsseldorfer Software-Start-up Iox Lab, das für Unternehmen IT-Produkte wie Chatbots rund um das Internet der Dinge baut, hat gestern Abend den mit 30.000 Euro dotierten ersten Platz des Gründerpreis NRW gewonnen. Der Wettbewerb, der vom Wirtschaftsministerium des Bundeslandes und der Förderbank NRW Bank ausgerichtet wurde, konnte nach Angaben von NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart einen Zuwachs von 60 Prozent bei den Einreichungen vermelden. „NRW zieht an, es gibt mehr Interesse und mehr Bereitschaft, sich unternehmerisch zu betätigen“, sagt Pinkwart gegenüber WiWo Gründer. Den zweiten Platz im Wettbewerb belegte das Dortmunder Systemhaus Green IT, welches seit 2012 emissionsfreie Informationstechnik vertreibt und implementiert.
Den Wettbewerb nutzte der Politiker, um erneut für den Start-up-Standort NRW zu werben – der in den letzten Untersuchungen hinsichtlich Höhe und Anzahl der Finanzierungsrunden eher bescheidene Ergebnisse vermelden konnte. „Wir arbeiten an einer neuen Gründerzeit für NRW“, sagt Pinkwart. Dazu zählen nach eigenen Angaben Initiativen, um das das Gründen einfacher zu machen, etwa duch eine elektronische Gewerbeanmeldung.
Ehrgeizige Pläne im Westen
Besonders stolz ist Düsseldorf auf das Gründerstipendium, welches im kommendem Jahr starten soll. An vom Land geförderten Start-up-Hubs sollen Jurys bis zu 1000 junge Gründer auswählen können, die dann ein Jahr monatlich 1000 Euro für den eigenen Lebensunterhalt bekommen. „Das hilft sehr, um am Anfang die Ressourcen gezielt für das Gelingen des Geschäftsmodells einzusetzen“, ist Pinkwart gegenüber WiWo Gründer von dem Modell überzeugt. Er hat große Pläne: „Wir wollen zum – mit Abstand – stärksten Gründerland in Deutschland werden.“
Klar ist jedoch auch: Die Konkurrenz auf Landesebene schläft nicht. In zahlreichen Bundesländern wurden zuletzt etwa größere Fonds mit einer Mischung aus staatlichen und privaten Geldern eingerichtet, um etwa für Start-ups in der Wachstumsphase attraktiv zu bleiben. Heiß umkämpft waren deshalb auch die vom Bund geförderten Digital Hubs, die quer durch das Land entstehen und dort vor allem Branchen-Cluster befruchten sollen.