Ein gutes Beispiel wie es klappen kann ist „Soofa“. Denn obwohl die drei Gründerinnen alle aus Deutschland stammen, haben sie ihre intelligente Parkbank zuerst in den USA auf den Markt gebracht. Der Grund: Jutta Friedrichs, Sandra Richter und Nan Zhao haben sich vor zwei Jahren während des Studiums in Boston kennengelernt. Ein halbes Jahr später folgte die Gründung ihres gemeinsames Unternehmens.

Friedrichs ist Designerin, ihre Kolleginnen haben sich im Studium mit intelligenten Möbeln und Umweltanalyse beschäftigt. Daraus entstand das Soofa: Eine Parkbank mit integriertem Solarpanel, an dem Besucher ihre Smartphones aufladen können. Gleichzeitig trägt die Bank zur dynamischen Stadtentwicklung bei: „Mit Sensoren vermisst Soofa seine Umgebung: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Verkehr“, so Friedrichs. Die gesammelten Daten könnten zum Beispiel dazu beitragen, Parks gezielter anzulegen oder Staus zu vermeiden. „Soofa ist eine Schnittstellen zwischen Bürgern, Unternehmen und der Stadt“, sagt Friedrichs.

Diese Vorzüge hat schon US-Präsident Barack Obama genießen dürfen. Der Prototyp wurde im Weißen Haus aufgestellt. Bei der German American Conference hat der Entertainer und erklärte Couch-Experte Thomas Gottschalk auf dem „Soofa“ platzgenommen. Und auch Steffen Wichmann sitzt bequem auf der Bank, während sein Smartphone am solargespeisten Ladekabel hängt: „Heute habe ich vier externe Ladegeräte dabei, damit mein Smartphone immer Strom hat. Deshalb finde ich das Soofa so beeindruckend: So etwas müssen wir in unserem mobilen Zeitalter haben.“

Teilnehmer wie „affectiva“, „Matchinguu“ und „Soofa“ „zeigen ein Bild von der Start-up-Szene zwischen Silicon Valley und Berlin“, sagt der GAC Co-Vorsitzende Noshad Irshad. Und: „Wir wollen den deutschen Startups helfen, in den amerikanischen Markt zu kommen.“ Denn um dort zu bestehen braucht es vor allem eins: Ein Netzwerk. „Ich glaube das ist eines der größten Learnings für uns Deutsche“, sagt Irshad. Schließlich gelten die Amerikaner als Meister des Smalltalks. Möglichkeiten dazu gibt es auf dem Campus der Harvard University genug. In der Kaffeepause, beim Lunch oder Galadinner treffen Elitestudenten, Prominente, Startups und Investoren aufeinander.

Auch Felix Heberle schätzt diese informelle Atmosphäre und hat viele Kontakte zu anderen Start-ups geknüpft. Für den Galaabend hat er aber noch ein weiteren Kommunikationspartner im Auge: „Ich will Kai Diekmann mein Konzept vorstellen.“ Von dem Medienexperten erhofft sich Herberle vor allem konstruktive Kritik für „Matchinguu“: „Wenn ich hier die Chance habe, jemanden mit einer solchen Social-Media-Kompetenz zu treffen, nutze ich die natürlich.“

Auf Prominentenjagd ist Steffen Wichmann in Boston nicht. Ihn interessieren die Innovationen. Mittlerweile hat er sich bis zum Informationsstand der Lufthansa durchgearbeitet. Das Unternehmen hat eine Occulus Rift mitgebracht. Wer die Brille aufsetzt, sieht eine Flugzeugkabine in Virtual Reality. Wichmanns Urteil: „Damit will ich lieber keinen Horrorfilm sehen.“ So real wirken die Bilder. Von der German American Conference nimmt er vor allem eines mit: Inspiration für sein Studium.