Die traditionsbewussten Winzer in Rheinhessen und der Pfalz waren geschockt. „Geile Weine“ taufte Sedat Aktas sein Unternehmen, das im vergangenen Jahr startete. So überraschend wie der Name ist seine jüngste Idee: Sie orientiert sich an Parfümerien. Die bieten ihren Kunden seit jeher Probefläschchen an. Warum nicht auch der Weinhandel, dachte sich Aktas. Von Juli an verkauft er übers Internet 5cl-Flaschen, die Probierbox mit drei Minis zu 7,90 Euro. Haben die Kunden ihre Sorte gefunden, ordern sie größere Flaschen, hofft Aktas und will sich so von anderen Weinversendern abheben. Der Umsatz soll damit auf 673.000 Euro steigen, 2013 nahm er nach dem Start im Oktober 32.554 Euro ein.
Rund 200 verschiedene Weine enthält sein Sortiment, „meist von Winzern aus der Region“, sagt der Mainzer Jungunternehmer. An den Firmennamen haben sie sich gewöhnt. Mehr noch: Angehörige von Winzerfamilien mischen inzwischen bei „Geile Weine“ mit. Mit Experten aus der Branche verhandelt Aktas über einen Einstieg ins Unternehmen. Neben dem studierten Medienmanager sind bisher vier Gesellschafter beteiligt.
Rund 150.000 Euro hat er anfangs selbst investiert, weitere 200.000 Euro über Crowdfunding eingesammelt. Für den nächsten Schritt braucht er neues Geld: Er will „Single-Flaschen“ einführen, 0,2 Liter groß, für Alleinwohnende.