Ernährung wird immer mehr zum Lifestyle und Ausdruck der eigenen Persönlichkeit.  Wie Start-ups davon profitieren wollen.

Das Thema Ernährung nimmt zuweilen religiöse Züge an. Über die Deutungshoheit der „richtigen Ernährung“ entstehen zum Teil hitzige Debatten. Klar ist, die Art wie wir uns ernähren unterliegt einem stetigen Wandel. Die Menschen identifizieren sich immer mehr mit Lebensmitteln und die Art der Ernährung wird zum Ausdruck der eigenen Persönlichkeit.

Davon wollen auch immer mehr Food-Start-ups profitieren, wie breit die deutsche Szene aufgestellt ist, wurde auf einem Netzwerktreffen im Rahmen der Start-up Week in Düsseldorf deutlich. Die Gründer bearbeiten den Markt an den unterschiedlichsten Stellen der Wertschöpfungsprozesses: Ob als Hersteller von Insektennahrung über die Vermarktung mit Hilfe von Foodbloggern in sozialen Netzwerken, bis hin zu Zukunftstechnologien wie Vertical Farming.

Um beim Lifestylethema Ernährung erfolgreich zu sein, muss man jedoch die unterschiedlichen Vorlieben gezielt ansprechen. „Wer es schafft personalisierte Angebote an die Kunden zu adressieren, wird auf die individuellen Ernährungsgewohnheiten schnell reagieren können“, sagt Fabio Ziemßen, Head of Business Innovation Food und FoodTech bei der Metro und Mitorganisator des Treffens.

Genau das versucht der Berliner Gründer Florian Feigenbutz. Mit seiner Rezepte-App Mealy können Nutzer die Rezepte von Foodbloggern nach ihrer persönlichen Ernährungsweise filtern. Durch den Empfehlungs-Algorithmus bekommen die Nutzer nur die für sie relevanten Rezepte angezeigt. Wem ein Rezept gefallen hat, setzt die Zutaten auf die virtuelle Einkaufsliste. Von dort können sie mit ein paar Klicks bei einem Online-Lebensmittelhändler wie Rewe oder Allyouneed Fresh oder wie bisher offline im Supermarkt um die Ecke eingekauft werden. Geld verdienen will Mealy mit der Vermittlung an die Onlinehändler, wovon sie einen Teil an die Blogger weitergeben.