11 Millionen Dollar sammelt das Berliner Start-up Relayr ein. Hauptinvestor bei den Internet-of-Things-Spezialisten ist mit Kleiner Perkins einer der bekanntesten Wagniskapitalgeber der Welt.
Harald Zapp und Josef Brunner haben sich hochrangige Investoren geangelt: 11 Millionen Dollar sammelt ihr Berliner Start-up Relayr in seiner Series-A-Finanzierungsrunde ein, Hauptinvestor ist dabei niemand geringeres als Kleiner Perkins Caufield & Byers. Die Amerikaner gehören zu den erfolgreichsten Wagniskapitalgebern der Welt, sie gehörten beispielsweise zu den ersten Investoren bei Google, Amazon, Twitter, AOL oder Nest Labs.
Zudem beteiligte sich Munich Venture Partners an der Runde und als Privatinvestor Tom Noonan. Er hatte gemeinsam mit Relayr-Chef Brunner das Energiemanagement-Unternehmen JouleX Gegründet und vor zwei Jahren für mehr als 100 Millionen Dollar an Cisco verkauft. „Ich bin mehr als stolz darauf, dass uns solche Investoren unterstützen“, sagt Brunner.
Relayr entwickelt Anwendungen für das Internet der Dinge. Bekannt wurden die Berliner durch ihren Bausatz „Wunder Bar“, der äußerlich einer Tafel Schokolade ähnelt und ein WLAN-Mastermodul sowie sechs kleine Chips enthält. Sie kommunizieren über Bluetooth und messen Geräuschpegel, Temperatur und Helligkeit oder senden Infrarotsignale wie eine Fernbedienung. Damit gewann Relayr den Code_n-Start-up Wettbewerb auf der diesjährigen Cebit.
Allerdings ist der Bausatz eher eine Spielerei, um das erste Ausprobieren von Ideen deutlich zu vereinfachen. Das eigentliche Geschäftsmodell ist der Cloud-Dienst von Relayr, der bietet eine Plattform für diverse Internet-of-Things-Anwendungen (IoT) und soll ermöglichen, dass verschiedene Geräte miteinander kommunizieren könnten. Zu den Kunden zählen beispielsweise Bosch Siemens Hausgeräte, Cisco und die Stadt Paris.
„Unternehmen wie Nest und Dropcam sind mit ihren vertikalen Lösungen bereits sehr erfolgreich im Consumer IoT Markt. Allerdings ist der Markt für das industrielle Internet der Dinge wesentlich größer und erfordert eine andere Strategie“, sagt Wen Hsieh aus dem Venture-Team von Kleiner Perkins. „Bereits vorhandene Maschinen, Geräte und Systeme unterschiedlicher Hersteller müssen über eine offene und stabile Plattform integriert und IoT-tauglich gemacht werden. Dabei brauchen die Unternehmen einen erfahrenen Partner an ihrer Seite, der sie auf ihrem Weg der digitalen Transformation begleitet. Genau das bietet relayr“.
Das Interesse von US-VCs an deutschen Start-ups ist in den vergangenen Monaten zwar massiv gestiegen. Beteiligungen von Kleiner Perkins sind jedoch äußerst rar. Zu den deutschen Gründern, die von Kleiner Perkins Geld bekommen haben gehören Florian Leibert mit Mesosphere oder der Datameer-Gründer Stefan Groschupf. Beide haben ihr Unternehmen jedoch in den USA gegründet.