Seit langem sucht die Start-up-Szene händeringend nach IT-Fachkräften. Die Initiative Devugees bildet nun Geflüchtete zu Programmierern aus .

Dass die Start-up-Szene unter dem Mangel an IT-Fachkräften leidet, ist keine neue Erkenntnis. Immer wieder hört man von Gründern, die verzweifelt auf der Suche nach Digitalexperten sind. Laut einer Bitkom-Studie gibt es in Deutschland 51.000 offene Stellen für IT-Experten. Sieben von zehn Unternehmen leiden derzeit sogar akut unter dem Fachkräftemangel. Vor allem Start-up Hochburgen, wie Berlin, München oder Hamburg, suchen händeringend Software-Entwickler, Tech-Sicherheitsspezialisten und IT-Berater.

Gut ausgebildeter Entwicklernachwuchs

Mit der von Stephan Bayer, CEO von sofatutor, und Steffen Zoller, Geschäftsführer bei kununu, gestarteten Initiative Devugees – eine Verbindung aus Refugees und Developer – will sich die Start-up-Szene nun selbst aus dieser misslichen Lage befreien: Geflüchtete und bleibeberechtigte Asylbewerber werden in einem einjährigen Fort- und Weiterbildungsprogramm zum Programmierer ausgebildet, um so die Eingliederung in den deutschen Arbeitsmarkt zu vereinfachen und gleichzeitig gut ausgebildeten Entwicklernachwuchs heranzuziehen. Von Ruby on Rails bis hin zu CSS, lernen die Teilnehmer alles, was in der Tech-Szene gefragt ist. Zusätzlich zur praxisnahen Ausbildung besuchen die Geflüchteten einen Sprachkurs, um eine ganzheitliche Integration zu ermöglichen.

Standorte in Berlin und Düsseldorf

Neben Stephan Bayer und Steffen Zoller besteht auch das restliche Team hinter dem Projekt aus Unternehmern, Angestellten und Freelancern der Start-up-Szene. „Kaum ein Faktor bremst die Wirtschaft so stark aus, wie fehlendes, qualifiziertes Personal. Speziell die digitale Transformation in den Firmen schafft nun am Arbeitsmarkt einen enormen Bedarf an IT-Jobs, der insbesondere für Start-ups spürbar ist. Für den Erfolg junger Unternehmen sind Tech-Talente essenziell. Mit Devugees schließen wir nun diese Lücke und bringen interessierte Köpfe mit einem aufgeschlossenen Gründernetzwerk zusammen“, so Bayer, der bereits mit 17 Jahren eine NGO für interkulturelles Lernen entwickelte.

Das Weiterbildungsprogramm, welches von der Agentur für Arbeit gefördert wird, startete im September 2016 erstmals in Berlin. Seit April gibt es nun auch die erste Klasse in Düsseldorf. Weitere Standorte sollen noch dieses Jahr folgen.