Warum Mentoren den Erfolg einer Gründung beeinflussen können und wie Gründer ihren Mentor finden.
„Sparring-Partner“ nennt Jörg Schwarzrock seinen Mentor. Wer diesen Begriff übersetzen will, landet erst einmal beim Boxen. Beim Sparring wird Wettkampf-ähnlich trainiert. Mit dem Ziel, die Fähigkeiten der Trainierenden zu verbessern und zwar gemeinsam – womit wir beim Mentoring wären.
Der Grundgedanke des Mentorings: Eine erfahrene Person bietet einem noch unerfahrenen Mitmenschen mit Potenzial den eigenen Erfahrungsschatz und Unterstützung an. Das ist das klassische Modell, das weltweit seit Jahrhunderten funktioniert. Mal geplant, mal zufällig finden sich Mentor und Mentee und bereichern sich im Idealfall gegenseitig. Auch für Gründer ist es ein ideales Modell, um nicht alleine den Weg zum eigenen Unternehmen meistern zu müssen. Denn für sie können erfahrene Unternehmer Inspiration, Ratgeber und Stütze sein. „Ein Mentor ist selbst gut vernetzt und hat eine gewisse Erfahrung zu bieten“, sagt Manfred Tropper – selbst Gründer von mantro.net und Mentor beim Münchner Ableger des„The Founder Institutes“.
Wer als Gründer gerne einen Mentor hätte und bei der Suche Hilfe braucht, der steht vor einem riesigen Angebot: Gründer-Mentorenprogramme gibt es unzählige – die einen sind angedockt an Universitäten, Stiftungen oder Gründerzentren. Andere sind Teil eines Inkubatorenprogramms oder gehören zur regionalen oder lokalen Wirtschaftsförderung. Und wiederum andere sind kommerzielle Unternehmen, die sich konkret auf die Mentorenvermittlung konzentriert haben.
Wichtig für die Wahl des richtigen Angebots sind die individuellen Interessen der Gründer. Viele Programme bieten neben der Mentorenvermittlung weitere Hilfestellungen bei der Unternehmensgründung und geht es um die Suche des passenden Mentors haben alle ihre eigenen Netzwerke – manche größer, manche kleiner, manche spezialisiert. Jeder Gründer sollte bei der Suche nach dem richtigen Mentorenprogramm also vor allem überlegen, was er sich davon verspricht. „Ich glaube, gutes Mentoring bedeutet, dass es auf die Bedürfnisse des jeweiligen Mentees angepasst ist“, sagt Tropper. „Es muss also speziell, individuell und persönlich gestaltet sein.“
Dabei hat die Zusammenarbeit mit einem Mentor aber nichts mit Gründerunterricht zu tun, denn – und da sind sich die Anbieter einig – es geht um Rat und Unterstützung, aber in der Regel nicht um aktive Hilfe: „Der Mentor soll keine Antworten auf dem Servierteller liefern – die soll der Gründer schon selber finden“, sagt Tropper, aber ein guter Mentor könne einen möglichen Weg aufzeigen.