Kohlefasern sind als Werkstoff so beliebt wie schwer zu verarbeiten. Das Start-up Cevotec probt den Abschied von der Handarbeit. Dafür gibt es nun eine stattliche Finanzierung.

Carbon ist besonders beliebt, um Produkte herzustellen, die besonders leicht und fest sein sollen, etwa im Flugzeugbau, bei der Herstellung von Prothesen oder im Auto- und Maschinenbau. Doch die Produktion ist aufwendig, Carbon-Teile müssen oft in Handarbeit angefertigt werden.

Cevotec hat ein Verfahren entwickelt, mit dem komplexe Bauteile aus Faserstücken voll automatisiert zusammengesetzt werden. „Wir entwickeln eine Software, die genau berechnet, wie so ein Bauteil aussehen muss, und unsere Produktionsanlage setzt das dann um“, sagt Mitgründer Thorsten Gröne.

Zudem werde das teure Material effizienter genutzt. Bislang würde etwa 30 Prozent des Materials bei der Herstellung ungenutzt verloren gehen. „Wir haben mit unserer Technologie Verschnittraten zwischen fünf und maximal zehn Prozent“, sagt Gröne.

Das Verfahren wurde am Lehrstuhl für Carbon Composites der TU München mit Unternehmen wie Airbus entwickelt. Nun bekommt das Start-up in der ersten Runde stattliche 1,75 Millionen Euro von Investoren. “Das Geld soll unser Produkt von dem Prototyp-Stadium zur Serienreife bringen”, sagt Gröne.

Steckbrief
Cevotec
Gründer: Thorsten Gröne, Felix Michl, Neven Majic (v. l.)
Gründung: 2015
Sitz: Taufkirchen bei München
Mitarbeiter: 13
Finanzierung: 1,75 Mio. Euro von High-Tech Gründerfonds, Bayern Kapital sowie Business Angels aus dem BayStartUP-Netzwerk