eCAPITAL und G+D Ventures investieren eine Millionensumme in das Berliner Unternehmen. Das Geld fließt unter anderem in den Ausbau des Teams. 

Frisches Kapital für Brighter AI: Das 2017 in Berlin gegründete Deep-Tech-Start-up, das ein Verfahren entwickelt hat, mit dem von Kameras erfasste personenbezogene Merkmale wie Gesichter anonymisiert werden können, hat in einer Pre-A-Finanzierungsrunde eine Millionensumme von eCAPITAL und Giesecke+Devrient Ventures eingesammelt. Wie hoch das Investment genau ist, wollte Mitgründer und CEO Marian Gläser auf Nachfrage von WirtschaftsWoche Gründer nicht verraten. Vor eineinhalb Jahren sammelten Brighter AI in einer Early-Seed Runde 500.000 Euro von HELLA Ventures, der IBB und dem ehemaligen Mobilcom-Vorstandsvorsitzende Thorsten Grenz ein. Im vergangenen Jahr erhielt das Start-up  ein Sponsoring von dem amerikanischen Technologie-Unternehmen NVIDIA in Höhe von 100.000 Euro.

Ausbau des Teams geplant

Das Geld soll in den Ausbau des aktuell zwölfköpfigen Teams fließen, um die Produktentwicklung sowie  den Aufbau der Vertriebs-, Marketing- und Partnerorganisation voranzutreiben. Rund 30 Mitarbeiter – vor allem im B2B Sales Bereich und AI Research – sollen es in der nächsten Phase werden, so Marian Gläser. Langfristig sei auch der Aufbau einer weiteren Niederlassung in den USA eine Option: „Wahrscheinlich ist, dass wir zur CCPA (California Consumer Privacy Act) 2020 einen starken strategischen Fokus auf die USA setzen werden.“

Einhaltung von Datenschutzrichtlinien garantieren

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Brighter AI, einem Unternehmen mit einer bahnbrechenden Technologie und einem exzellenten Team. Brighter AI hat ein grundlegendes Problem der datenschutzkonformen Verwendung und Speicherung von Bild- und Videodaten gelöst. Wir sind begeistert davon, Brighter AI beim weiteren Wachstum zu unterstützen“, so Willi Mannheims, Managing Partner bei eCAPITAL.

Brighter AI wurde 2017 von Marian Gläser und Patrick Kern gegründet und bietet eine Technologie mit der von Kameras erfasste personenbezogene Merkmale wie Gesichter anonymisiert werden können, um die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien und gesetzlichen Bestimmungen wie die DSGVO in Europa oder die CCPA in Kalifornien zu gewährleisten, während gleichzeitig Kameradaten für Analytics- und Machine-Learning-Ansätze erhalten bleiben. „In 2022 werden voraussichtlich pro Stunde sieben Exabyte Videodaten von Fahrzeugen und öffentlichen Kameras übertragen“, so die Gründer. „Die unzähligen Datenpunkte sind für eine autonome Infrastruktur, datengetriebene Dienste sowie für neue Unternehmen und Geschäftsfelder entscheidend.“

Kunden aus den Bereichen öffentlicher Verkehr und öffentliche Sicherheit

Die Kunden des Start-ups sitzen in Frankreich, Schweden, USA, Österreich und Deutschland und kommen aus den Bereichen Automobil, Einzelhandel, öffentlicher Verkehr und öffentliche Sicherheit. Darunter befinden sich HELLA, Valeo, Volvo, Deutsche Bahn und Start-ups wie TwentyBn. Zurzeit läuft auch ein Pilotprojekt mit dem Berliner ÖPNV.