Im Elevator Pitch der WirtschaftsWoche tritt heute der Gründer von Axonic, Martin Welker, an. Mit der Software Zenkit baut das Team ein modernes Projektmanagement-Tool. Wie urteilt Business Angel Peter Hornik?
Eine halbe Minute mit Investor Peter Hornik im Fahrstuhl: Wie lautet euer Elevator Pitch?
Mit wie vielen Anwendungen läuft „Raumschiff Enterprise“? Mit einer einzigen. Wenn du im Unternehmen mehr als vier Softwaretools einsetzt, um dich zu organisieren, läuft etwas falsch – zu viel Reibungsverlust, zu wenig Synergien. Wir ändern das mit Zenkit.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
In unserem eigenen Alltag wurde das Softwarechaos aus Excel, Kundenmanagementsoftware, E-Mail oder Word einfach zu groß. Die Idee war also schnell da – die Umsetzung hat allerdings ein paar Jahre gedauert.
Und wie verdient ihr damit Geld?
Wir sind komplett eigenfinanziert, daher ist der Blick stets auch auf die Profitabilität gerichtet. Den Markt schnell zu erobern ist für uns aber wichtiger, als schwarze Zahlen zu schreiben.
Eure Kultur ist:
a) perfektionistisch wie bei Apple
b) nerdig wie bei Google
c) gnadenlos wie bei Uber
d) … bodenständig mit Pioniergeist. Alle acht Wochen starten wir unsere Expeditionen: Wir bauen Prototypen für neue Software, etwa für das Kundenmanagement. Die sind nicht dafür gedacht, direkt in Zenkit verwendet zu werden, sondern um unseren Horizont zu erweitern.
Wie sieht es mit Vielfalt in eurem Unternehmen aus?
Zurzeit sind 40 Prozent unseres Teams weiblich. Unser Marketingteam hat Englisch als Muttersprache.
Was war euer größter Rückschlag?
Erfolg im Start-up-Leben ist das kurzzeitige Ausbleiben von Rückschlägen. Zenkit ist aus einem Vorgängerprojekt entstanden, in das wir bereits viel Zeit und Energie investiert hatten – aber etwas stimmte nicht: Die Software war nicht anwenderfreundlich. Wir mussten also noch einmal komplett
von vorne anfangen.
Wo steht ihr in fünf Jahren?
Neben den großen Kommunikationsplattformen wie Slack und Microsoft Teams muss es ein Gegenstück geben, das auf die Daten aufpasst und sie organisiert – das wollen wir sein.
Fakten zum Start-up
Gründung: 2016
Kunden: Rund 1000 Kunden und gut 100 000 Benutzer
Finanzierung: eigenes Geld
Mitarbeiter: 15
Würde der Profi investieren?
Idee: 4/5
Geschäftsmodell: 2/5
Timing: 3/5
„Zenkit ist ein sehr smartes und zu Recht erfolgreiches Tool mit dem Potenzial zum Schweizer Taschenmesser. Herausforderung: Die Wettbewerber sind extrem gut finanziert!“
Peter Hornik, Gründer und Chef des Düsseldorfer Start-up-Inkubators 1st Mover